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Pflanzenverzeichnis
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| Ginkobaum Ginko biloba |
Heimat:
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| Info:
Der Ginkgo ist eine in China heimische, heute weltweit angepflanzte Baumart. Er ist der einzige lebende Vertreter der Ginkgoales, einer ansonsten ausgestorbenen Gruppe von Samenpflanzen. Natürliche Populationen sind nur aus der Stadt Chongqing und der Provinz Guizhou im Südwesten Chinas bekannt. In Ostasien wird der Baum wegen seiner essbaren Samen oder als Tempelbaum kultiviert. Er wurde von niederländischen Seefahrern aus Japan nach Europa gebracht und wird hier seit etwa 1730 als Zierbaum gepflanzt. Vor 150 Mio. Jahren waren die Ginkgoinae auch über Europa verbreitet. Während der Eiszeit zogen sie sich aus Europa zurück. Nur der Ginkgo biloba überlebte in Südostchina, wo er als «Baum der Erkenntnis» verehrt und in Kultur genommen wurde. In der traditionellen chinesischen Medizin waren die Ginkgosamen ein geschätztes Heilmittel gegen die Tuberkulose, was sich durch ihre starke antibakterielle Wirkung begründen lässt. Sie wurden auch als Expektorans, Sedativum, Digestivum und Anthelminthikum eingesetzt. Von China aus gelangte der Baum nach Korea und Japan, wo er gern in Tempelbezirken gepflanzt wurde. Der Ginkgobaum wurde 1712 vom deutschen Arzt und Naturwissenschaftler Engelbert Kämpfer beschrieben, der den Baum während eines zweijährigen Aufenthaltes in Japan kennen lernte. Um 1730 wurde das erste Exemplar in Europa angepflanzt, und zwar im Botanischen Garten von Utrecht. In Europa erfreut sich der Ginkgobaum seit seiner Ankunft grosser Beliebtheit. Goethe beschrieb seine faszinierende Einheit in der Doppeltheit 1815 in einem Gedicht aus der Sammlung «Westöstlicher Diwan». |
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