|
Pflanzenverzeichnis
|
| Zitrone Vierjahreszeitenzitrone Citrus limon |
| Spezielle Pflegeinfo |
| Frühling: Serie 3 - keine Frosttage mehr zu erwarten |
Heimat:
|
| Info:
Zunächst ist unsere 'Zitrone', wie wir sie im Deutschen nennen, in den meisten anderen Sprachen eine Limone - so im Englischen (Lemon) und in den meisten lateinischen Sprachen, die ja wohl aufgrund der geographischen Nähe zur Zitruskultur etwas von den südlichen Zitronen, äh Limonen verstehen werden. 'Zitrone' dagegen meint in diesen sprachen die Urzitrone, Citrus medica, die im Deutschen auch Zedratzitrone genannt wird - aber ausserhalb von Liebhaberkreisen eigentlich so gut wie unbekannt ist. Die Zedrathzitrone ist übrigens eine der ganz wenigen urtümlichen Zitrusarten, von denen die meisten uns bekannten Zitrusgruppen abstammen. Entsprechend ist auch die Limone, eben die Kulturzitrone, von der wir hier berichten wollen, keine ursprüngliche Zitrusart, sondern selber das Produkt einer Kreuzung zwischen der Zedratzitrone (Citrus medica) und der Bitterorange (Citrus aurantium). Die Verwirrung geht aber noch weiter. Auch viele Zitronen - bleiben wir doch mal beim deutschen Namen der Limonen, wir können ja nicht aus unserer Haut - sind eben nicht reinrassige Zitronen, sondern ihrerseits wieder das Produkt von Auskreuzungen, bei denen sich die Zitrone mit anderen Zitrusarten vermischt und ergänzt hat. 'Ergänzung' ist hier vielleicht wirklich das zutreffendere Wort: Bei den verschiedenen Artkreuzungen, die die Zitrussorten allgemein wie auch die Zitronensorten im speziellen kennzeichnen, sind vielfach nicht flache Promenadenmsichungen, sondern wirkliche neue Fruchtarten entstanden Es ist ja geradezu eine zentrale Eigenschaft und einer der gossen Vorteile vieler Zitrusarten, dass sie sich untereinander fast unendlich kreuzen, vermehren und vermischen können. Das hilft beim Überleben einer Art ungemein... Diese Tendenz zur Hybridisierung (Moralisten würden wohl fast schon von biologischer Promiskuität sprechen) betrifft ganz besonders auch die vier Zitronensorten, die wir in diesem Artikel behandeln: Die Volkamer Zitrone soll eine Kreuzung der Kulturzitrone mit der Bitterorange sein, also eine Art Rückkreuzung (denn die Zitrone selber geht ja schon auf Bitterorange und Urzitrone zurück), andere Botaniker sehen die Volkamerzitrone auch als Variante oder Abkömmling einer indischen Zitronensorte, der Citrus jambhiri, die im Englischen Rough Lemon genannt wird. Die schon vom Namen her gross und pompös daherkommende Kaiserzitrone wird auch Zitrus Lipo genannt, wobei die 4 Buchstaben auf die Herkunft dieser Zitronensorte verweisen: Citrus LI-mon (also die Kulturzitrone) und PO-melo-Grapefruit, botanisch Citrus paradisi, ergeben zusammen LIPO. Entsprechend müssen wir also davon ausgehen, dass auch die Kaiserzitrone keine reinrassige Zitrone ist - und die Degustation wird das auch bestätigen. Eine solche reinrassige Zitronensorte können wir aber mit der Vierjahreszeiten Zitrone geniessen, die mindestens unseres Wissens ganz und gar Zitrone ist und auch weitgehend dem Idealbild einer Zitrone entspricht: Gelb und elegant langezogen, mit saurem Saft. Die Meyer Zitrone ist eine weitere Ausnahme, die bei den Zitronen ganz offensichtlich eher die Regel ist: Sie wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts vom Abenteurer und Pflanzenjäger Frank N. Meyer in der Nähe von Peking entdeckt und 1908 in die USA importiert. Und Sie vermuten es schon: Auch diese Zitronensorte ist keine reine Zitrone, sondern schon Meyer vermutete zu Recht, dass es sich dabei eher um eine Kreuzung zwischen Zitrone und Süssorange (Citrus sinensis) handelt. Hinweise zu Überwintern Spannend bei der Überwinterung ist der Verlauf der Sonne im Winter. Bis zur Wintersonnenwende Ende Dezember wird es immer dunkler, danach nimmt das Licht wieder zu. Um das ideale Temperatur-Licht-Verhältnis zu treffen, muss man also bei abnehmendem Licht die Temperatur drosseln, bei zunehmenden Licht die Temperatur wieder erhöhen. Das klingt kompliziert und ist es auch. Die Lösung für dieses Problem ist im frühen Winter, die Zitrone so lange wie möglich draußen zu lassen. Hier gehen Temperatur und Licht im Gleichklang zurück. Dann wird sie Mitte oder Ende November in das Winterquartier geräumt, wo die Zitrone in der Winterruhe schlummert. Ab Ende Januar oder Anfang Februar muss man die Zitrone im kühlen Winterquartier vor der stärker werden Sonne schützen. Ansonsten würden die Blätter erwärmt, während die Wurzeln noch kalt sind. Auch das führt zum Hauptproblem in der Überwinterung, dem Blattfall. m späten Herbst und frühen Winter kommt es nach meiner nunmehr fast zehnjährigen Erfahrungen und vielen Beratungsgesprächen mit Zitronenbesitzern zum Blattfall, wenn die Temperatur in der Überwinterung höher als 12° C ist, die Beleuchtung mit Tages- oder Kunstlicht aber gering ist. Diese Situation ist typisch für eine Überwinterung in beheizten Wohnräumen mit für uns Menschen normalen Lichtverhältnissen. Eine umgekehrte Situation kann sich bei einem kühlen und damit eigentlich idealen Winterquartier ergeben. Die Blätter werden im späten Winter von der bereits stärkeren Sonne erwärmt, während die Wurzeln noch kalt sind. Auch hier funktioniert der Stoffwechsel der Zitrone nicht richtig und Blätter fallen.
|
![]() |
![]() |
![]() |