Pflanzenverzeichnis
Blutorange
Citrus sinensis “Tarocco Massina nucellare”
Spezielle Pflegeinfo
Frühling: Serie 1 - sobald keine Frostperiode mehr zu erwarten ist
 
Anbaugebiet:
  • Italien/Sizilien, Andalusien
Standort:
  • Blutorangenbäume brauchen mehr Wärme als ihre orangefarbenen Schwestern
  • Entweder werden sie ganzjährig im Wintergarten platziert. Alternativ können sie auch eine sonnenbeschienene Ecke auf der Terrasse bekommen, wo es einen Wärmestau gibt.
Giessen:
  • stets nur bedarfsgerecht giessen.
  • Die Erde sollte also zunächst auch bis in untere Schichten abtrocknen, bis erneut gegossen wird.
Überwintern:
  • Die Überwinterung beginnt eher spät, etwa Mitte November und endet auch spät, etwa Mitte April.
  • Wenn das Winterquartier bei 5° C kühl bleibt, braucht der Blutorangenbaum während des Winters so gut wie keine Pflege.
Blüte:
  • Tarocco: Die Früchte sind von mittlerer bis durchaus großer Größe und zeigen eine orangene Farbe, die aber auch rötlich angehaucht sein kann. Der Wuchs ist typisch für die Orange, aber nicht immer gleichmäßig. Das aber tut der Schönheit keinen Abbruch. Vor allem ist das Fruchtfleisch schön rot, süß und schmeckt ausgezeichnet. Die Säure nimmt übrigens durch eine spätere Ernte ab, so dass sich der süße Geschmack noch besser entfaltet.
Schnitt:
  • Je häufiger und konsequenter Sie Orangen schneiden, umso schöner und handlicher bleiben sie. Orangen, die nie geschnitten werden, bleiben zwar auch schön, aber weniger kompakt als mit regelmäßigem Schnitt. Stutzen Sie die Kronen immer dann, wenn sie anfangen, aus der Form zu geraten - bereits während des Sommers! Geschnitten wird jeder Trieb stets 2-3 Millimeter über einem Blatt oder einer Knospe, die zum Kronenäußeren zeigt.
  • Für größere Kronenkorrekturen, die bis ins alte Holz reichen, ist der Spätwinter die beste Zeit, kurz bevor Orangen frisch austreiben. Wunden, die größer als eine 1-Euro-Münze sind, verstreicht man an ihren Rändern vorsorglich mit Baumwachs
Schädlinge:
  • Richtig gegossene und regelmäßig gedüngte Orangen (Citrus sinensis) haben hervorragende, eigene Abwehrkräfte. Schädlinge greifen erst an, wenn die Pflanzen wiederholt gestresst sind. Dann werden sie im Sommer anfällig für Spinnmilben, im Winter für Schildläuse. Blattläuse im Frühling an den jungen Triebspitzen sind eher selten und leicht zu beheben.
  • Mischen Sie in einem Liter Wasser 20 ml Spiritus und 15 ml Schmierseife auf und sprühen Sie die Blattläuse damit an. Sie trocknen ein, die leeren Hüllen aber bleiben haften.
  • Für Schild- und Wollläuse gilt das Gleiche. Auch sie lassen sich durch mehrfaches Anwenden einer Spiritus-Schmierseifen-Lösung in Zaum halten
  • Gegen Spinnmilben helfen leider nur Spritzmittel, die als Akarizide ausgewiesen sind. Mittel, die allgemein gegen saugende und beißende Insekten helfen, schlagen bei Spinnmilben nicht an
  • Dosieren Sie Pflanzenschutzmittel bei Orangen (Citrus sinensis) immer so, wie auf der Packung angegeben, nie höher! Damit riskieren Sie nicht nur Ihre eigene Gesundheit, sondern auch die der Pflanzen, deren Blätter Schaden nehmen. Aber Sie sollten die angesetzte Spritzbrühe sehr reichlich aussprühen, damit wirklich alle Pflanzenteile von den Blattunterseiten bis zur Rinde mit dem Wirkstoff benetzt werden. Sprüht man halbherzig, bleiben Schädlinge übrig, die sich rasch wieder vermehren. Wenden Sie Spritzmittel, egal ob sanfte oder chemische, bei Orangen nie bei Sonnenschein an. Je länger die Einwirkzeit, umso besser das Ergebnis. Deshalb sollte es am Folgetag nicht regnen
Info:

Blutorangen sind Sorten der echten Orange, die botanisch Citrus sinensis, also 'Chinesischer Zitrus', heißt. Der Blutorangenbaum ist also rein äußerlich bis auf wenige Details von einem Orangenbaum kaum zu unterscheiden. Der Blutorangenbaum wäre allerdings keine Zitruspflanze, wenn es so einfach wäre. Tatsächlich haben wir auch unter den Blutorangen mehrere Arten. Unterschieden wird zwischen Vollblutorangen und Halbblutorangen. Die Vollblutorangen -mit dem tollen Namen, der nicht nur Pferdefreunde begeistert- haben rotes Fruchtfleisch und eine rote Schale. Dagegen ist die Schale bei den Halbbluttorangen orange und nur das Fruchtfleisch rot. Wie immer in der Natur und gerade in der Welt der Zitruspflanzen sind aber die Verhältnisse nicht immer so klar wie es 'Vollblut' und 'Halbblut' vermuten lassen. So mancher Blutorangenbaum schert sich nicht um seine Herkunft und changiert zwischen vollrot und halbrot.

Hintergrund ist natürlich keine charakterliche Eigenwilligkeit einer Pflanze, sondern schlicht die klimatische Situation. Verantwortlich für die rote Farbe ist der Farbstoff Anthocyan, der Fruchtfleisch und Schale mit roten Pigmenten versorgt. Wichtig für diese Pigmentbildung sind zum einem ein warmes Klima und eine intensive Sonneneinstrahlung. Die Pigmentierung hängt aber darüber hinaus von nennenswerten Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht ab. Am intensivsten ist das Farbenspiel am Blutorangenbaum also, wenn die Temperatur Nachts in Richtung Null geht, während es tagsüber noch warm werden kann. Diese Temperaturverhältnisse sind typisch für Andalusien und Sizilien, die Hauptanbaugebiete von Blutorangen in Europa.

Blutorangen